Geschichte unserer Schule

Im Juni 1908 begannen die Bauarbeiten und am 31.03.1910 wurde unsere Schule an die Schulbehörde übergeben.Einweihung war am 1.April 1910. Das Gebäude beherbergte eine Mädchen- und eine Knabenschule. Die Mädchen benutzten den Eingang Nr. 34 und die Knaben den Nr. 32.historie_3

Mit den Reformbestrebungen der Weimarer Republik wurde an unserer Schule auch die Frage der gemeinsamen Erziehung von Knaben und Mädchen diskutiert. 1920 war es soweit: Die erste Koedukationsklasse unserer Schule konnte eingerichtet werden, zunächst als Versuchsklasse. Damit war die Schule Forsmannstraße eine der ersten Hamburger Schulen , in denen Jungen und Mädchen gemeinsam die Schulbank drückten.

In der NS – Zeit wurde die Schule bereits 1933 wieder in eine Knaben- und eine Mädchenschule aufgeteilt (Und das sollte 25 Jahre so bleiben. Zwar gab es ab 1950 wieder gemischte Klassen , aber erst 1959 war die Schule Forsmannstraße wieder eine Gemeinschaftsschule.) Zwischen 1932 und 1935 wurden in Hamburg etwa 100 Lehrer und Lehrerinnen aus dem Schuldienst entlassen, unter ihnen jüdische KollegInnen und Menschen , die politisch unerwünscht waren. Fräulein Andersen , eine jüdische Lehrerin unserer Schule, wurde in diesem Zusammenhang entlassen, über ihr weiteres Schicksal herrscht Unklarheit.

Zu Beginn des 2. Weltkrieges schloss man die Schule erst einmal für 65 Tage. In den Zeugnissen steht lapidar „Wegen Unterrichtsausfall keine Zeugnisse.“ In der Turnhalle lagerte man Getreide ein. Ab Oktober gab es wieder eingeschränkten Unterricht. Unter dem Schulhof wurde ein Bunker gebaut , der Schulkeller in Schutzräume umgebaut. Nach den Luftangriffen 1943 blieb die Schule , wie alle Stadtschulen ,geschlossen. Die Schüler waren entweder ohne Unterricht oder besuchten Schulen am Stadtrand.

historie_2In einem Teil des Gebäudes brachte man italienische Zwangsarbeiter unter.1944 zog eine Abteilung Marineinfanterie ein. Diese räumte das Gebäude einen Tag vor dem Einmarsch der Briten in Hamburg. In der folgenden Woche bereits wurden in der Schule französische Zwangsarbeiter zum Abtransport gesammelt. Nach der Reinigung fand die Schule dann erneut eine andere Verwendung: Sie fungierte als Flüchtlingslager mit zeitweilig 400- 500 Übernachtungen. Im Laufe des Sommers 1945 konnten Vorbereitungen für die Wiederaufnahme des Unterrichts getroffen werden.

Es folgten Jahre drangvoller Enge mit Unterricht auch in den Kellerräumen, die letztendlich zum Bau der Schule Poßmoorweg führten. Diese entstand endlich 1970, wurde dann aber nicht das neue Gebäude für die Schüler der Forsmannstraße , wie ursprünglich geplant , sondern Grundschulabteilung der Heinrich-Hertz-Gesamtschule. In den folgenden Jahren gab es dann immer wieder Gerüchte um eine beabsichtigte Schließung unserer Schule . Die Schülerzahlen waren nämlich rückläufig.  Schließlich wurde dann die Schule in der Barmbeker Straße geschlossen und nicht die unsere.historie_1

Seit 1980 ist unsere Schule nun eine reine Grundschule. Dadurch bekamen alle Klassen Gruppenräume und nach der Grundrenovierung , die 1987 begann und sich ca. drei Jahre hinzog, erstrahlte das Gebäude in neuem Glanz.

Von großen politischen Wirren verschont , waren die Veränderungsprozesse innerhalb unserer Schule vor allem auf die Unterrichtsgestaltung bezogen. Und da hat sich in den letzten 25 Jahren wirklich ungeheuer viel getan : Demokratisierung der Institution Schule, Elternmitbestimmung und –arbeit, Klassenrat , Kinderkonferenz, „offener“ Unterricht , Projektunterricht, Unterricht mit Neuen Medien, Schulprogramm etc – sind nur einige wenige Dinge , die in diesen Jahren zum selbstverständlichen Teil unserer Arbeit wurden.

Im Jahr 2010 wurde unsere Schule 100 Jahre alt. Eine wahrlich lange Zeit ! Wir hoffen , dass unsere Schule auch die nächsten 100 Jahre gut übersteht.

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