Kreatives Philosophieren mit Kindern, um die ganz große Forscherfrage zu entwickeln

Seit Anfang April wurde in den Klassenstufen VSK bis 3 philosophiert. Die Viertklässlerinnen und Viertklässler philosophierten in diesem Jahr bereits im Februar via Videokonferenz.

Zunächst berieten wie uns mit einem Spiel vor: Karten aufräumen. Wir nehmen uns die 52 Bildkarten zum Philosophieren mit Kindern (Calvert 2020) und beginnen zu argumentieren: Warum passt meine Karte genau hierhin? Welche guten Gründe gibt es?

 

Ali: „Um Futter zu finden, müssen die Ameisen ihren Tag planen, deshalb lege ich die Karte an die Süßigkeiten.“

 

In der ersten Klasse entwickelten die Kinder im Anschluss an das Karten aufräumen eigene Spielkarten:

Erste_Fragen_Gruppe_1 (1)

In der zweiten Klasse philosophierten wir nach dem Kartenspiel mit Rigo und Rosa (Lorenz Pauli). Mit der Geschichte „Warum?“ fragten wir uns, was eigentlich wichtiger sei, Frage oder Antwort? Außerdem lernten wir ein neues Wort kennen: Fragereise. In der kreativen Umsetzung nach dem Philosophieren stellten unsere Zweitklässlerinnen und Zweitklässler nun diese Fragereise und ihre Bedeutung dar:

Lily: „Da sind Tiere und da ist die Fragezeichenburg. Und dann habe ich gedacht, das ist die Drei-Fragezeichen-Burg. Und auf der Fragereise gibt es eben nur Ausrufezeichen und Fragezeichen.“


 

Lotte: „Also, hier (links oben) fängt es an und dann geht die Reise weiter, überallhin, in jedes Land, auch ins Meer und überall findet man Fragen!“


Jonas: „Hier beim Fragezeichen ist als erstes die Frage, wo er längs will. Jetzt ist die Frage, ob er Pommes oder Schnitzel essen will. Und dann geht er die Treppe runter und da ist ein Auto und ein Motorrad. Und da nimmt er das Motorrad und fährt zum Ziel und der Antwort.“


Nele: „Also, der Junge, der will ans Meer fahren und die machen dann eine Reise ans Meer und dann kommen immer Fragen.“


Frageberge von Ali


Sonay: Das sind die Wege, die man beim Forschen gehen kann. Man macht sich viele Gedanken. Ich hab´ mir schon in der Vorschule viele Gedanken gemacht und wollte da schon forschen.

Paula: Meine Fragereise beginnt in Deutschland. Dann reise ich nach London und habe eine Frage, dann weiter nach Italien und Mallorca, da frage ich auch etwas. Dann nach Mexiko, das ist ein Viel-Frage-Land. Danach reise ich noch in die Türkei und denke mir noch viele Fragen aus.

Pepe: Das hier sind meine Fragen. Dann kommt ein Tornado und Schlangenlinien. Dann kommt ein Berg, da klettere ich hoch. Hier fliegt mich ein Vogel, und hier lösche ich ein Feuer. Hier am Ende sind die Antworten auf meine Fragen: Wie groß ist ein Elefant? 2 Meter und Kann ich schwimmen? Ja.

Rixa: Das ist eine Denkblase. Das ist die Welt und da sind viele Fragezeichen drin.

Jonathan: Das ist eine Welt, da kann man ganz viele Wörter rausfinden. Da schreib´ ich noch mehr hin.

Mailora Paula: Das sind Mama und ich. Wir reisen nach Afrika.

Johan: Ich bin erst nach China gereist, dann nach Amerika, dann nach Afrika und nach Alaska. In der Schweiz hab ich einen Steinbock gemalt. Dann geht`s weiter nach Japan.

Louis: Erstmal reisen sie hier los, dann erleben sie erstmal nichts. Dann kommen sie durch einen Wald, gehen an einem Schloss vorbei und sehen Geister. Dann sind sie an einem See und dann finden sie einen Schatz.

Benni: Die müssen ja wissen was wichtiger ist, ihr Schiff oder der Schatz. Wenn sie den Schatz nehmen und nicht das Schiff, können sie ja nicht mehr zurück.

Die individuelle Umsetzung dieser Aufgabe macht den Kindern in einem ersten Schritt deutlich, dass es oftmals nicht nur eine Lösung oder einen Weg gibt. So ist es auch beim Forschen…manchmal findet man sogar gar keine Antwort.

Unsere dritten Klassen haben nach dem Kartenspiel zu den Begriffen Wahrheit und Wirklichkeit philosophiert und dazu das Buch „König Wirklich Wahr“ gelesen.

Nun ist das Philosophieren in diesem Jahr beendet und die Kinder haben ihre eigene ganz große Forscherfrage entwickelt oder sind gerade dabei.

Die nächsten Schritte mit dem Bau von Forschersonne und Forscherwegen folgen nun.

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